Kronen

Zahn muss zunächst präpariert werden (© KZBV)

Kronen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn große Teile eines Zahnes völlig zerstört sind. Der nicht sichtbare Teil des natürlichen Zahns bleibt dabei unter der künstlichen Krone erhalten. Für die Herstellung der Krone wird der Zahn zunächst präpariert, Karies und Reste alter Füllungen entfernt und der Zahn beschliffen. Dabei wird so viel Zahnsubstanz wie möglich erhalten. Eine Abformung des Zahns und der Zahnreihe im Gegenkiefer dient dem zahntechnischen Labor als Vorlage für die Herstellung der Krone. Die fertige Krone gliedert der Zahnarzt dann ein und überprüft ihre Form und den passgenauen Sitz.

Kronen haben in der Regel eine lange Lebensdauer. Aber auch ein überkronter Zahn kann an Karies erkranken, wenn sich etwa das Zahnfleisch zurückzieht und die Zahnwurzel freiliegt oder bedingt durch Zahnbelag der Übergangsbereich zwischen Zahn und Krone versagt.

Überblick über Materialien und Arten von Kronen

Die Vollgusskrone wird von Laien auch als Goldkrone oder Metallkrone bezeichnet. Sie besteht in der Regel entweder aus einer hochwertigen Goldlegierung oder aus Nichtedelmetalllegierungen. Sie wird hauptsächlich im nicht sichtbaren Seitenzahnbereich verwendet. Vollgusskronen aus Nichtedelmetall gehören zur regelhaften Versorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Vollgusskrone NEM (© KZBV)
Vollgusskrone Gold (© KZBV)

Vorteile

Nachteile

  • Weniger Beschleifen des Pfeilerzahns nötig
  • Sehr gute Randpassung
  • Gute Verträglichkeit bei Edelmetalllegierungen
  • Lange Erfahrung
  • Ästhetik beeinträchtigt durch Materialfarbe, daher für Frontzähne nicht geeignet
  • Bioverträglichkeit bei Nichtedelmetallen
Verblendkrone (© KZBV)

Verblendkronen

Verblendkronen zeichnen sich dadurch aus, dass sie mindestens auf der sichtbaren Seite des Zahnes mit zahnfarbenem Material (Keramik oder Kunststoff) verkleidet sind. Das zahnfarbene Aussehen kann aber auch auf alle Seiten des Zahnes (Kaufläche, Zungenseite) ausgedehnt werden (Vollverblendung). Technisch wird heute für diesen Zweck ganz überwiegend die sogenannte Metallkeramik verwendet: Auf einer geeigneten Metalllegierung wird im zahntechnischen Labor Keramikmasse aufgebrannt. Die Verblendkrone ist sowohl für die Front- als auch für die Seitenzähne geeignet und ist die am häufigsten verwendete Kronenart.

Vorteile

Nachteile

  • Höhere Ästhetik, da zahnfarben
  • Bewährte Versorgungsform
  • Für Front- und Seitenzähne geeignet
  • Stärkeres Beschleifen der Zähne notwendig
  • Kosten
  • Aufwändiger in der Herstellung und Anpassung
Vollkeramikkrone (© KZBV)

Vollkeramikkrone

Die Vollkeramikkrone im Frontzahnbereich hat einen festen, zahnfarbenen Kern, zum Beispiel aus Zirkonoxid, der mit anderen Keramiksorten überzogen wird. Mit dem Auftragen von Keramikschichten unterschiedlicher Farbe und Transparenz lässt sich der natürliche Schimmer eines Zahnes gut imitieren. Sie ist die ästhetischste aber zugleich auch kostenaufwändigste Kronenart.

Im Seitenzahnbereich werden heute einschichtige Vollkeramikkronen angefertigt, die vor allem aus hochfesten Glaskeramiken hergestellt sind. Diese sind die am wenigsten bruchanfälligen zahnfarbenen Kronen. Für Patienten, die unter Bruxismus, also (nächtlichem) Zähneknirschen leiden, sind Vollkeramikkronen in der Regel nicht geeignet.

Vorteile

Nachteile

  • Einfacher herzustellen
  • Hohe Ästhetik
  • Weniger Beschleifen des Pfeilerzahns nötig
  • Bessere Verträglichkeit
  • Viele unterschiedliche Materialien machen die Auswahl komplex
  • Aufwändigere Befestigung
  • Höhere Kosten
  • Teilweise ungeeignet bei Bruxismus
Wurzelstiftverankerte Krone (© KZBV)

Wurzelstiftverankerte Kronen

Wurzelstiftverankerte Kronen können zum Einsatz kommen, wenn der Zahn soweit zerstört oder geschwächt ist, dass am natürlichen Zahn keine normale Krone mehr befestigt werden kann. Dann wird nach erfolgter Wurzelfüllung im Wurzelkanal des Zahnes ein Stift mit Aufbau angepasst, der der Krone Halt bietet.

Die beschriebenen Kronenformen werden auch genutzt, um die Kronen für die Anker einer Brücke zu bilden. Zwischen diesen Einzelkronen sind die fehlenden Zähne durch Brückenglieder (auch Zwischenglieder) ergänzt, die in der Regel in der gleichartigen Technik hergestellt werden.

Stand: April 2022